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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

In Erinnerung an Michael Finkemeier

12. Jun 2023

Unser langjähriges Mitglied Michael Finkemeier ist verstorben. Unsere Anteilnahme gilt allen Angehörigen. Ein Nachruf.

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Neben dem unten stehenden Nachruf von Hermann Flothkötter erreichte uns auch ein persönlicher Nachruf des Ehepaars Gisela und Theo Hinricher aus Coesfeld. Diesen finden Sie rechts im Kasten.

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Hermann Flothkötter, im Juni 2023

Michael wäre im September 2023 75 Jahre alt geworden. Er plante Feiern in Vreden, wie er mir bei seinem letzten, mehrtägigen Besuch in Freckenhorst erzählte. Vor einigen Jahren ist er mit seiner Frau Gertrud nach Bayern gezogen, um in der Nähe seiner Tochter sein zu können. Seine Verbundenheit mit pax christi blieb bestehen und einige Male pro Jahr kam er zurück in den Norden, um u.a. auch an dem jährlichen Treffen in der Gastkirche in Recklinghausen teilzunehmen.

Wir haben uns 1969 im Borromäum kennen gelernt und die Fachschaftsarbeit der kath.-theologischen Fakultät intensiviert. Michael war Sprecher und in etliche studentische Gremien gewählt, was zu manchen Auseinandersetzungen mit der Leitung des Borromäums führte. Er ließ sich nicht beirren und vertrat nachdrücklich in dieser von Aufbruch und Reformierung geprägten Zeit seine Positionen.

Immer war es Michaels Anliegen, die Theologie aus dem elfenbeinernen Turm heraus zu holen und mit der Lebenspraxis der Menschen zu verbinden. Bei der Bearbeitung der neuen Curricula setzte er viele Akzente. Vehement forderte er die gegenseitige Anerkennung der Seminare in der evangelischen und katholischen Fakultät. Immer war er detailliert sachkundig, gut vorbereitet; plante penibel öffentliche Aktionen und legte Missstände sehr zum Verdruss der Professoren offen. Er scheute keine Auseinandersetzung und konnte in seiner ihm eigenen Art hartnäckig sein. Er war konsequent , manchmal auch stur, eine knorrige, westfälische Eiche, die in christlich-friedensethischen Grundüberzeugungen wurzelte.

Michael wurde Gymnasiallehrer, gründete eine Familie und spielte in seiner wenigen Freizeit Handball und rettete als Torwart seine Mannschaft manches Mal vor dem Verlieren.

pax christi begleitete ihn ein Leben lang. So war er einige Jahre im Diözesanvorstand aktiv und immer ansprechbar. Er lernte Polnisch und pflegte bis zuletzt seine Kontakte zu Polen, machte regelmäßige Reisen und Besuche. Auf seine Anregung hin unternahm mehrmals auch eine Reisegruppe des Diözesanverbandes Münster von pax christi eine Fahrt nach Polen, wo Michael sie u.a. nach Wadowice führte und einen Empfang beim dortigen Bürgermeister ermöglichte. Er setzte die Gruppe auch auf die Spur von Papst Johannes Paul II, der dort als Karol Wojtyla geboren wurde. In der von ihm eingeweihten Kirche in Nowa Huta feierten die pax christi-Mitglieder einen feierlichen Gottesdienst mit.

Für pax christi Vreden nahm Michael mit großem Engagement am Shoa-Gedenktag teil, der jedes Jahr am 27. Januar im dortigen Rathaus begangen wird, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung.

Aufgrund seiner schweren Erkrankung wurde Michael frühzeitig pensioniert. In den letzten Jahren seines Lebens wurde er immer wieder von seinen Depressionen eingeholt, kämpfte sich aber mit Hilfe seiner Frau zurück ins Leben und erlebte zunehmend mehr gute Phasen und Zeiten.

Ich sehe Michael Zigarrillo rauchend , ein Glas Rotwein vor sich stehend auf meiner Terrasse sitzend, wie wir über den Ukraine Krieg und Unterstützungsmöglichkeiten heftig diskutieren.

Michael, ich bin dankbar, Dich kennen gelernt zu haben, über Jahrzehnte verbunden geblieben zu sein, für die Diskussionen, Begegnungen, Inspirationen und Aktionen.

Jetzt bist du im SHALOM Gottes angekommen.